In: Saeculum, 30 (1979), pp. 100-112. ISSN 0080-5319
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Abstract
In seinem Buch „Geschichtsschreibung im Mittelalter" schrieb Herbert Grundmann über die Reimchroniken der frühen deutschen volkssprachlichen Geschichtsdichtung: "Dem Historiker haben diese Reimchroniken zu wenig ,Quellenwert', dem Literaturhistoriker zu wenig dichterischen Wert, aber die Zeitgenossen schätzten sie und bezogen daraus ihr Geschichtsbild." Diese Beurteilung der frühen deutschen Geschichtsdichtung trifft bis heute auf nahezu alle Bereiche der Geschichtsschreibung des hinduistischen Mittelalters in Indien zu. Auch sie ist ein Sorgenkind der Historiker und ein Stiefkind der Indologen. Die Frage nach dem Geschichtsbild und der Geschichtsschreibung in Indien, oder besser: nach den Ursachen der nur rudimentär entwickelten Geschichtsschreibung in Indien ist oft gestellt worden. Denn unter den großen Hochkulturen Europas und Asiens gilt Indien letztlich als der einzige Kulturkreis ohne eine ausgeprägte Tradition einer eigenen Geschichtsschreibung, die durch den entscheidenden Schritt über das mythologisch-legendäre Geschichtsbild der frühen Epik hinaus zu einem Geschichtsverständnis vorstieß, das sich der rationalen und kritischen Wahrheitsfindung historischen Geschehens unterwarf.
Document type: | Article |
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Version: | Secondary publication |
Date Deposited: | 06 Jun 2017 |
ISSN: | 0080-5319 |
Faculties / Institutes: | Miscellaneous > Individual person |
DDC-classification: | General history of Asia Far East |
Controlled Keywords: | Indien, Geschichtsschreibung |
Uncontrolled Keywords: | Geschichte Indiens, Mittelalter, Indien / History of India, Middle Ages, India |
Subject (classification): | History and Archaeology |
Countries/Regions: | India |
Series: | Personen > Schriften von Hermann Kulke |
Volume: | 22 |