In: Der Bürger im Staat, 48 (1998), Nr. 1. pp. 37-45. ISSN 0007-3121
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Abstract
Die Entwicklung Indiens, seiner Demokratie, ja seines Staatsaufbaus ist eng verbunden mit der Congress-Partei: Sie hat die Unabhängigkeit erstritten und dann über Jahrzehnte hinweg den Regierungschef gestellt. Angetreten ist sie als eine Sammlungsbewegung, die die Inder jeglicher Herkunft, aller Sprachen, Religionen und Kulturen sowie aller sozialer Klassen und Kasten in sich vereinen wollte – unter den programmatischen Formeln von Säkularismus und Sozialismus. In der Tat war der Congress in der langen Regierungszeit Nehrus ein Mikrokosmos der indischen Gesellschaft, in seiner effektiven Organisation die Konflikte ausgleichend und damit die Demokratie stabilisierend. Unter der Herrschaft Indira Gandhis und ihres Clans ist diese Fähigkeit weitgehend abhanden gekommen. Allerdings hat sich auch die indische Gesellschaft zunehmend modernisiert und differenziert, so dass die überkommene Organisation des Congress zu diesem allumfassenden Ausgleich nicht mehr in der Lage ist, zumal er rein am Machterhalt orientiert die eigene Modernisierung verpaßt hat. Heute haben wir es in der indischen Politik mit drei großen Gruppierungen zu tun: dem deutlich geschrumpften Congress, den Hindunationalen sowie den zunehmend erstarkenden Regionalparteien, die sich auf nationaler Ebene zu Bündnissen zusammenschließen.
Document type: | Article |
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Contributors: | Contribution Name Publisher Wehling, Hari Mohan |
Version: | Secondary publication |
Date Deposited: | 29 Nov 2013 |
ISSN: | 0007-3121 |
Faculties / Institutes: | Miscellaneous > Individual person |
DDC-classification: | Political science |
Controlled Keywords: | Indien, Politisches System, Geschichte 1947-1998 |
Uncontrolled Keywords: | Indien, Politik, Parteiensystem / India, Political System, Party System |
Subject (classification): | Politics |
Countries/Regions: | India |
Additional Information: | Beteiligte Institution: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg; Homepage der Zeitschrift: www.buergerimstaat.de |