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Abstract
Der vorliegende Essay befaßt sich mit der Frage, ob legalistische Konzessionen an indigene Rechtstraditionen im Herrschaftsgebiet der East India Company als Toleranz – und damit partieller Machtverzicht – verstanden werden können, oder ob diese Praxis nicht vielmehr eine Ausdehnung der Macht über die kolonialisierten Gebiete und Subjekte konstituiert. Zur Klärung des Sachverhaltes wird auf das durch Jeremy Bentham entwickelte panoptische System rekurriert, welches Foucault als Strukturmerkmal der Moderne ausmacht. Indem anhand ausgewählter Beispiele nachgewiesen wird, dass die konziliante Praxis der EIC als faktischem Hegemon auch und vor allem der Akkumulation esoterischen Herrschaftswissens dient, kann auch der scheinbare Widerspruch zwischen Berücksichtigung und Beibehaltung indigener Rechtstraditionen sowie dem eigentlich universalistischen Anspruchs des hedonistischen Nutzenkalküls als Grundlage einer rational-utilitaristischen Gesetzgebung aufgelöst werden: Die positivistische Praxis ist einerseits ohnehin bloß auf Transition ausgerichtetes, strategisches Kalkül – andererseits zeichnen sich die Mechanismen des selbstauferlegten Orientalismus durch einer derartige panoptische Perfidie aus, dass die kolonialen Machtverhältnisse in keiner Weise geschwächt, sondern vielmehr konsolidiert werden.
Document type: | Article |
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Date: | 2011 |
Version: | Primary publication |
Date Deposited: | 15 Apr 2011 10:12 |
Faculties / Institutes: | Universitäten / Institute > South Asia Institute / Department of History |
DDC-classification: | General history of Asia Far East |
Controlled Keywords: | Indien, Kolonialismus, Strafvollzug |
Uncontrolled Keywords: | Indien , Strafvollzug , Panoptismus , Kolonialismus, India , Colonialism , Criminal Justice , Punishment |
Subject (classification): | History and Archaeology |
Countries/Regions: | India |
Series: | Themen > Elektronische Veröffentlichungen zur Geschichte Südasiens |
Volume: | 13 |